„Das Buch: Medium von Erziehung und Bildung, Objekt des Begehrens“ - Einzelansicht

Die Auswahl der Teilnehmer und Teilnehmerinnen erfolgt in der ersten Sitzung nach Vorstellung des Seminarplans und Bekanntgabe der Leistungsanforderungen!

Das Seminar wird sich mit dem Buch als Gegenstand und als Medium von Erziehungs- und Bildungsprozessen befassen. Als Medium der Erziehung dient das Buch der Aneignung von Kulturtechniken, der Wissensvermittlung. Als Medium der Bildung ermöglicht das Buch, den eigenen Erfahrungshorizont zu erweitern, den kategorialen Zugang zur Welt zu verändern, Vorurteile in Frage zu stellen. Objekt des Begehrens ist das Buch in unterschiedlicher Hinsicht: als Reich der Phantasien, Träume und Sehnsüchte und als Möglichkeit literarischer und wissenschaftlicher Schöpfung. Man könnte mit dem Dichter Stéphane Mallarmé sogar soweit gehen und behaupten, dass das Buch nicht dem Leben nutzt, sondern dass das Leben im Dienst des Buches steht („Tout existe pour aboutir à un livre”).
Nach einer Einführung der Dozentin in die vielschichtige Bedeutung von Büchern für Erziehung und Bildung auf der Basis einer Analyse von Texten von Massimo Recalcati (*1959), Michel Le Bris (*1944) und Ágota Kristóf (1935-2011), die der Auseinandersetzung mit Büchern, der Relevanz der literarischen Fiktion und der Schrift gewidmet sind, werden Studierende im Seminar Bücher vorstellen, die für sie eine besondere intellektuelle und affektive Erfahrung darstellen.

- Massimo Recalcati: A libro aperto. Una vita è i suoi libri. Mailand 2018
- Michel Le Bris: Pour l’amour des livres. Paris 2019
- Ágota Kristóf: Die Analphabetin. Autobiographische Erzählung. Aus dem Französischen übersetzt von Andrea Spingler. Zürich 2005.

Sprechstunde: Für die Klärung aller Fragen zur Veranstaltung kommen Sie bitte in meine Sprechstunde jeweils donnerstags von 14.00-16.00 Uhr. (Büro: S 13.17).

Der Leistungsnachweis (4 LP) besteht in der aktiven Teilnahme und in einem Referat.