Inhalt
Kurzkommentar |
Mittelalterliche Geschichte
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Kommentar |
Im Mittelpunkt der Übung soll das Werk des Merseburger Bischofs Thietmar stehen. Es handelt sich dabei um eines der wichtigsten Zeugnisse ottonischer Geschichtsschreibung. Für die späte Ottonenzeit, besonders die Zeit Kaiser Heinrichs II., muß die Chronik als die Hauptquelle bezeichnet werde. Aber ausgewählte Teile der Chronik sollen nicht in erster Linie als Quellen zur Ereignisgeschichte gelesen werden, sondern die spezifischen Eigenarten sollen vorgestellt werden. Neben die Reichsgeschichte tritt vor allem die Geschichte des Bistums Merseburg. Wie wenige andere mittelalterliche Quellen ermöglicht die Chronik einen Einblick in Mentalität und Religiosität des Verfassers. So begegnen Nachrichten über die eigene Person, Herkunft und Familie ebenso wie Berichte über denkwürdige Todesfälle, Visionen und Erscheinungen. Durch seine Nachrichten verknüpft Thietmar Geschichtsschreibung mit Jenseitsglauben und Gedenken für Verstorbene.
„Thietmars Chronik stellt als historische Quelle wohl einen Glücksfall dar, ist als literarische Leistung aber alles andere als unumstritten.“ So die Wertung des Mediävisten Gerd Althoff.
Das Werk liegt in einer zweisprachigen Edition vor (lateinisch-deutsch) und wird fast immer durchgehend nach dieser Version gelesen, übersetzt und interpretiert.
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Literatur |
Edition: Die Chronik des Bischofs Thietmar von Merseburg und ihre Korveier - Überarbeitung - Thietmari Merseburgensis episcopi Chronicon, hg. von Robert Holtzmann (MG SS rer. Germ. N.S. 9) 1935 ND 1996.
Thietmar von Merseburg Chronik – Thietmari Merseburgensis Chronicon, hg. und übers. von W. Trillmich (Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters= Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe Bd. 9) 1957.
H. Lippelt, Thietmar von Merseburg. Reichsbischof und Chronist (Mitteldeutsche Forschungen 72) 1973. |
Zielgruppe |
Zuordnung: LA GHR; LA Gym; BA; MA Hist; MEd (GymGe, GHRGe)
Module: P2, P6, W1-10, W12-16, W 42; P2b; MGE 1, 3, 5, 6; ZMA G2; MEd I
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