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Kommentar |
Er war der größte und bedeutendste König in der Geschichte Israels. Insgesamt 40 Jahre soll König David um 1000 v. Chr. in Jerusalem, der „Stadt Davids”, über ganz Israel und Juda regiert haben. Nach den biblischen Erzählungen war David, der als ungewöhnlich gutaussehender Mann einen traumhaften Aufstieg vom namenlosen Schafhirten zum mächtigen Staatsoberhaupt erlebte, ein furchtloser Krieger, ein genialer Feldherr, ein geschickter Politiker und ein leidenschaftlicher Liebhaber. Auch seine Dichtkunst, seine Musikalität (speziell sein Harfenspiel) sowie seine Frömmigkeit haben ihn berühmt gemacht. David war ein „Mann nach dem Herzen Gottes” (1. Sam 13,14). Diese Faktoren und andere haben dazu geführt, in der Retrospektive in David die Idealgestalt eines Herrschers und den Prototyp des kommenden Messias zu sehen. Dass der historische David nicht ohne menschliche Schwächen war und neben den genannten Licht- auch zahlreiche Schattenseiten aufwies, verschweigen die biblischen Berichte dabei keineswegs. Ein besonders dunkles Kapitel der Geschichte Davids ist sicherlich seine ehebrecherische Beziehung zu Batseba und der von ihm in Auftrag gegebene heimtückische Mord an ihrem Ehemann Uria (2. Sam 11f.). Dass David noch im 21. Jahrhundert vielfach eine erstaunliche Faszination auf (junge) Menschen ausübt, hat unzweifelhaft damit zu tun, dass er eine äußerst facettenreiche, ambivalente Figur voller innerer Kontraste darstellt. Einmal erscheint David „abstoßend, einmal demütig-bescheiden, dann wieder herrisch und hochfahrend, … zuerst der freche Draufgänger, dann ein großer Staatsmann, einerseits einer, der Geschichte machte, andererseits einer, den Geschichten zu dem machten, was er zu sein scheint, einmal einer, der überlegen das Geschehen lenkt, dann einer, den das Schicksal überrollt, zuerst scheinbar unaufhaltsam aufwärts, dann haltlos in die Tiefen, einmal fromm ergeben, dann hemmungslos selbstsüchtig, mit seinem Gott innig verbunden und doch von ihm hart geprüft” (Dietrich 2006, 201). Dieser immense Farbenreichtum der Gestalt des historischen und des biblischen Davids hat viele Maler, Künstler, Komponisten, Poeten und Bildhauer in den letzten Jahrhunderten zu außergewöhnlichen Kunstwerken inspiriert und inspiriert sie z.T. bis heute.
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Literatur |
Walter Dietrich: David. Der Herrscher mit der Harfe (Biblische Gestalten, Bd. 14), Leipzig 2006.
Klara Butting / Gerard Minnaard (Hg.): 1. Samuel + 2. Samuel. Mit Beiträgen aus Judentum, Christentum, Islam, Literatur und Kunst (Die Bibel erzählt; Bd. 4 und 5), Wittingen 2008/2009.
Angelika Wielck: David – der größte König Israels, in: Harald Lehmann u.a. (Hg.), Religionsunterricht praktisch. 5. Schuljahr, 2. Aufl. Göttingen 2000, 42-61.
Themenheft: „David”, Bibel heute, Heft 2/2012.
Mirjam Zimmermann: Der Fall David. Ein Prophet liest einem König die Leviten. In: Religion 5-10 16 (2014) 4, 12-15.
Christhard Lück / Gunther vom Stein: Stark sein und schwach sein – König David (Unterrichtsmaterialien Sekundarstufe I:in Religion), Aachen 2014.
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Voraussetzungen |
Erfolgreiche Absolvierung der Kurse „Bibelkunde Altes Testament” und „Bibelkunde Neues Testament” (bitte die entsprechenden Scheine bzw. Unterschriften zur ersten Sitzung am 26.08.2019 mitbringen).
Für die Organisation des Seminars ist eine verbindliche Anmeldung auf Moodle bis zum 15. August 2019 erforderlich!
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Leistungsnachweis |
Gestaltung eines Handlungsprodukts mit schriftlicher Ausarbeitung (2, 3 oder 4 LP)
Portfolio (2, 3 oder 4 LP)
Klausur (3, 4 LP, MAP) |
Zielgruppe |
BA, TEV 5: b
FD-BA, GHR, bis SoSe 2010: 1, 2, 3
FD-BA, GHR, ab WiSe 2010/11: 1, 2, 4
MEd 11/14, HRGe, TEV 11: a
MEd 11/14, GYM/GE/BK, TEV 9: a, b, c, d, e
MEd SP, TEV 4: b, c |