Inhalt
Kommentar |
Religion lässt sich als der genealogisch älteste Kontext von Literatur bezeichnen und entsprechend ist religiöse Dichtung seit den frühesten Anfängen ein bestimmendes Moment der abendländischen Kulturgeschichte. Doch auch die Loslösung einer zunehmend autonomen Literatur von der Religion und die Religionskritik der Moderne ändern nichts an den intensiven Beziehungen zwischen den Systemen Religion und Literatur: „Noch um sagen zu können, dass Gott tot ist, muss man ihn beim Namen nennen“ (Löffler/Willer 2006, 228).
Im Rahmen des Seminars, das dem interdisziplinären Austausch zwischen Germanistik und evangelischer Theologie dienen soll, wird dieser spannenden Beziehung zwischen Religion und Literatur nachgegangen. Dabei steht die vom Christentum geprägte lyrische Tradition im Fokus. In einer weiten historischen Perspektive sollen exemplarische Texte in Hinblick auf ihren religiösen Aussagegehalt analysiert werden. Autor*innen, die gelesen und interpretiert werden, sind u.a. Andreas Gryphius, Barthold Heinrich Brockes, Johann Wolfgang Goethe, Novalis, Annette von Droste-Hülshoff, Rainer Maria Rilke und Christian Lehnert. Neben der Arbeit an den lyrischen Werken selbst sollen auch Texte diskutiert werden, die das Thema „Dichtung und Religion“ auf theoretischer Ebene behandeln.
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Literatur |
Detering, Heinrich, Art. Religion. In: Thomas Anz (Hg.), Handbuch Literaturwissenschaft. Bd. 1., Stuttgart 2013, S. 382-395.
Löffler, Jörg u. Willer, Stefan (Hg.), Geistliche Lyrik, Stuttgart 2006.
Jens, Walter u. Küng, Hans, Dichtung und Religion. Pascal, Gryphius, Lessing, Hölderlin, Novalis, Kierkegaard, Dostojewski, Kafka, München 21992.
Weidner, Daniel (Hg.), Handbuch Literatur und Religion, Stuttgart 2016. |
Leistungsnachweis |
Hausarbeit, mündliche Prüfung, Protokoll |
Zielgruppe |
BA TEV 3.1/3.2: a, b, c
BA TEV 4.1/4.2: a, e
BA TEV 6: d
BA-SP TEV 2: a, b, c
MEd 11, HRGe, TEV 11: e
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