Bild&Tongestaltung: Woraus Geschichten bestehen?
In diesem Semester findet das Seminar als Blockseminar statt. Unsere ersten Termine werden am Freitag den 23. und Sa 24. November 2018 jeweils von 10:15 - 18.00 Uhr sein. Wir treffen uns im Filmstudio I 15.79.
Um das Blockseminar möglichst effektiv zu nutzen, ist es wichtig, dass Sie schon zum ersten Termin einen konkreten Projektvorschlag mitbringen. Bitte bereiten Sie für Ihr Projekt eine Präsentation mit einer Visualisierung vor.
Dabei sind Sie für das Projekt völlig frei in der Themenwahl. Auch alle Spielarten und Genres zwischen Dokumentar- und Spielfilm sowie Experimental- und Animationsfilm sind möglich.
Wir werden uns den gesamten ersten Seminartag am Freitag den 23. November komplett mit Ihren Projekten beschäftigen. Insofern kann ich auch nur Studierende zu diesem Block-Seminar zulassen, die mit einem konkreten Projektvorschlag kommen.
Am zweiten Seminartag Samstag 24. November werden wir uns mit dem Thema Rhythmus beschäftigen. In allen Phasen der Filmproduktion spielt der Rhythmus eine große Rolle: beispielsweise in der Stoffentwicklung, beim Schreiben eines Dialoges, beim Timing der Inszenierung, und -natürlich sehr eklatant- in der Bild- und Ton-Montage. Ich werde einen Gastdozenten einladen, der uns einen theoretischen Einblick/Überblick in Fragestellungen zum Rhythmus gibt. Anschließend werden wir in praktischen Filmübungen das Thema vertiefen.
”Das Leben ist viel phantastischer als man es ausdrücken kann. Umso mehr bildet die Beobachtung nun auch die Hauptgrundlage des filmischen Bildes, das ursprünglich von der photographischen Fixierung herkommt.” schreibt Andrej Tarkowsky. Der Film ist eine präsentische Kunst. Er lebt vom Reiz des Sichtbaren, vom Übergroßen des Kleinen: eines Gesichtes oder einer Geste. Bilder erzählen Geschichten: Seit der Antike wurden Begebenheiten aus den klassischen Götter- und Heldensagen, aus der griechischen und römischen Geschichte und später aus dem Alten und Neuen Testament bildlich dargestellt. Der Film bedient sich der Bilder, ordnet sie in narrativen Strukturen und findet eine Dramaturgie, um in eine direkte Kommunikation mit dem Betrachter zu treten. Hierin vermag besonders der Film (im Vergleich zu anderen Kunstformen) eine starke emotionale Kraft zu entfalten, die es dem Zuschauer ermöglicht, sich mit den Figuren zu identifizieren, egal ob es ein gezeichnetes Strichmännchen oder eine reale Figur ist. Geschichten, die uns erreichen sind selten gradlinig. Sie haben eine heikle, delikate oder sogar abgründige Ebene und funktionieren auf listige Weise stringent. Dabei sind sie konkret und mehrdeutig zu gleich. Im kommenden Seminar werden wir uns auf Spurensuche nach Bildern begeben, die „mehr sagen als tausend Worte”, denen ein Zauber innewohnt, die uns verstören oder aufrütteln. Wie suchen nach Bildern, abseits von Massenambitionen und großen Gesten. Dabei werden wir als Filmemacher immer wieder auf uns selbst zurückgeworfen. Wie prägen Erwartungen unsere Sichtweise? Welche Vergleiche lenken unseren Blick? Wo stehen wir? In Übungen und einem eigenen Projekt wollen wir uns dieser erzählerischen Herausforderung stellen. Dabei wird in diesem Seminar die Konzeptentwicklung im Vordergrund stehen. Ausgehend von Bildern entwickeln die Studierenden Stoffe, die sich primär visuell erzählen lassen.
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