Inhalt
Kurzkommentar |
Historische Hilfswissenschaften
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Kommentar |
Der Ablass – ein durch den Papst oder einen Bischof unter gewissen Bedingungen gewährter Nachlass der auferlegten Sündenstrafen – zählt zu den bedeutendsten Phänomenen der mittelalterlichen Frömmigkeit. Im Rahmen des für fortgeschrittene Studierende gedachten Hauptseminars wird auf die äußeren und inneren Merkmale von Ablassverleihungen für westfälische Empfänger eingegangen, die durch diverse Aussteller emittiert wurden und in unterschiedlichen Formaten überliefert sind (Papst-, Legaten- und Bischofsurkunden, kuriale und nicht kuriale Sammelindulgenzen, individuelle Beichtbriefe, beglaubigte und nicht beglaubigte Abschriften, Transsumpte, Inschriften). Auf diese Weise werden u.a. grundlegende Begriffe der Diplomatik, der Paläographie sowie der Sphragistik behandelt. Mithilfe einer digitalen Datenbank auf Moodle werden die Teilnehmer/innen bestimmte Aspekte der einzelnen Urkunden verzeichnen und somit die Besonderheiten der westfälischen Ablasspraxis herausarbeiten. Am 8. Mai 2017 (09:30 bis 13:00 Uhr) ist ein Besuch des Landesarchives NRW in Münster vorgesehen. Die Teilnahme an diesem Archivbesuch ist verpflichtend. Von den Teilnehmer/innen werden am Ende der Lehrveranstaltung die Erstellung eines kurzen Regestenverzeichnisses und die Edition mehrerer Urkunden (je nach den LP) erwartet. Lateinkenntnisse werden vorausgesetzt.
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Literatur |
Einführende Literatur:
N. Paulus, Geschichte des Ablasses im Mittelalter, 3 Bde., Darmstadt 2000.
A. Seibold, Sammelindulgenzen. Ablaßurkunden des Spätmittelalters und der Frühneuzeit, Köln 2001 (Archiv für Diplomatik, Beiheft 8). |
Zielgruppe |
Zuordnung: LA GHR; LA Gym; BA; MA Hist; MEd (GymGe, GHRGe); MA EDW.
Module: P6; MGE 1, 3, 5, 6; MEd I u. II; EDW P III a; EDW WP II a+b; EDW WP III a+b. |