Inhalt
Kommentar |
„Die Weg der neuern Bildung geht von Humanität durch Nationalität zur Bestialität”, so hellsichtig kommentierte Franz Grillparzer einst die Entwicklungen seiner Zeit. Im Blickpunkt des Seminars sollen die Erzählungen und Dramen eines österreichischen Autors stehen, dessen Werk aus heutiger Sicht erstaunlich aktuell wirkt und das allen Anlass gibt, das verbreitete Bild von einem reaktionären „Staats- und Familienbiedermeier” (Sengle) zu hinterfragen. Sowohl die sozial- und literaturgeschichtlichen Voraussetzungen der Epoche als auch die in Grillparzers Werken entworfenen Staats-, Familien- und Geschlechterbilder werden in diesem Zusammenhang zu untersuchen sein.
Im Einzelnen sollen u.a. behandelt werden (die Lektüre dieser Texte gehört zur notwendigen Vorbereitung auf das Seminar): Das Kloster bei Sendomir, Der arme Spielmann, Die Ahnfrau, Das goldene Vließ, Der Traum ein Leben, Libussa, Die Jüdin von Toledo.
Zur weiteren Vorbereitung empfohlen: Bachmeier, Helmut (Hg.): Franz Grillparzer. Frankfurt/M. (1991); Neubuhr, Elfriede (Hg.): Begriffsbestimmung des literarischen Biedermeier. Darmstadt 1974 (bes. S. 1-34); Politzer, Heinz: Franz Grillparzer oder Das abgründige Biedermeier. Wien u.a. 1972.
Achtung: In der ersten Sitzung soll bereits mit der inhaltlichen Arbeit begonnen werden. Voraussetzung für den Besuch dieser Sitzung ist die genaue Lektüre der Erzählung Das Kloster bei Sendomir.
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Zielgruppe |
Die Modulzuordnungen für diese Veranstaltung entnehmen Sie bitte dem kommentierten Vorlesungsverzeichnis der Germanistik (GVV):
http://www.germanistik-vv.uni-wuppertal.de |