Inhalt
Kommentar |
Das 16. Jahrhundert sieht das mit der Reformation beginnende endgültige Auseinanderbrechen der abendländischen Kirche. Die dieser Herausforderung anfangs nicht gewachsene Papstkirche sammelt um die Mitte des Jahrhunderts ihre Kräfte, setzt schon länger angebahnte Reformen konsequent um und entwickelt daraus die Schlagkraft, den Aufgaben und Anfragen, vor die sie die reformatorischen Kirchentümer stellen, auf ganz eigene Weise zu begegnen. Untrennbar verbunden mit dieser Phase, die man gemeinhin als „Katholische Reform und Gegenreformation” zu bezeichnen pflegt, ist die Gesellschaft Jesu. In vollem Bewusstsein der ihm zukommenden Aufmerksamkeit und der taktischen Optionen, die sich ihm aus der Steuerung seiner Wahrnehmung ergeben, übernimmt der Jesuitenorden auch schon bald nach seiner förmlichen Gründung Mitte des 16. Jahrhunderts die Deutungshoheit über seine eigene Geschichte, seine Tradition und seine Leistungen. Dabei greifen den Patres nun nicht zuletzt ihre kirchlichen und weltlichen Förderer tatkräftig unter die Arme.
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Literatur |
- Heinrich Boehmer, Ignatius von Loyola, neu herausgegeben von Hans Leube, Leipzig 1941.
- Ders., Die Jesuiten, auf Grund der vorarbeiten von Hans Leube neu herausgegeben von Kurt Dietrich Schmidt, Stuttgart 1957.
- Gottfried Maron, Ignatius von Loyola. Mystik – Theologie – Kirche, Göttingen 2001.
- Peter C. Hartmann, Die Jesuiten, München 22008.
- Markus Friedrich, Die Jesuiten. Aufstieg, Niedergang, Neubeginn, München u. a. 2016. |
Bemerkung |
Wir wollen uns im Seminar anhand ausgewählter (Bild-)Quellen mit dem Jesuitenorden, mit seiner Wahrnehmung und mit seinen Förderern beschäftigen. Dabei werden wir u. a. folgenden Fragen nachzugehen haben: Wer waren die Personen, die den Jesuiten ihren Schutz und ihre Förderung zukommen ließen? Welche Gründe hatten sie, die Patres zu protegieren, und wie gestaltete sich ihre Unterstützung aus? Was versprachen sie sich überhaupt davon, einen derartig umstrittenen Orden unter ihre Fittiche zu nehmen, und wie inszenierten sie ihre Patronage?
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Voraussetzungen |
Bereitschaft zur regelmäßigen intensiven (vorbereitenden) Lektüre sowie zum kritisch-reflektierten Denken und zur daraus resultierenden aktiven Beteiligung am Seminar, Kenntnisse und Erfahrungen im wissenschaftlichen Umgang mit Bildquellen.
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Leistungsnachweis |
Essay, mdl. Prüfung, kl. & gr. Hausarbeit. |
Zielgruppe |
BA TEV 31/3.2: a, b, c
BA TEV 6: b, d
BA-SP TEV 2: a, b, c
BA-SP TEV 3: e
MEd 07, ER I: d, bb
MEd 11, GYM/Ge/BK, TEV 8: e
MEd 11, HRGe, TEV 11: c, d, e,
MA-SP TEV 4: d
Geschichte: BA, MA Hist., MEd
Module: P3, P7, W 1-3, W 5-16, MGE 1, 3, 5, 6; MEd I |