Inhalt
Kurzkommentar |
Geschichte der Frühen Neuzeit
|
Kommentar |
Die 26 Jahre zwischen dem Ende des Siebenjährigen Krieges (1763) und dem Ausbruch der Französischen Revolution (1789) sind keine „Epoche”, aber ein ungemein spannender, dynamischer Zeitabschnitt im Formationsprozess des modernen Europa. England, durch den Sieg von 1763 scheinbar allmächtig, bezahlt seinen Triumph und seinen wirtschaftlichen Aufschwung mit schweren inneren Verwerfungen und außenpolitischer Isolation. Beide hindern die Regierung daran, den Unabhängigkeitskampf der nordamerikanischen Siedler erfolgreich zu unterdrücken. Frankreich, das die Aufständischen unterstützt, durchläuft eine Phase der Schwäche. Versuche, die maroden Finanzen durch radikale Reformen im Geiste der Aufklärung zu sanieren, scheitern, weil sie das ständische System grundsätzlich in Frage stellen. Anders als im Heiligen Römischen Reich und in Osteuropa, wo aufgeklärte Autokraten wie Friedrich II. von Preußen, Kaiser Joseph II. oder Zarin Katharina II. ihren Untertanen beeindruckende Reformprojekte aufzwingen, ist das „Ancien Régime” in Frankreich teils zu hierarchisch, teils aber auch zu avanciert als dass es sich von fürstlicher Autorität und einem (durchlässig gewordenen) Adel dominieren ließe.
|
Literatur |
H. DUCHHARDT (Hg.), Barock und Aufklärung (Oldenbourg Grundriß der Geschichte, Bd. 11), 4. neu bearb. Aufl., München 2007.
P. W. SCHROEDER, The Transformation of European Politics 1763-1848 (Oxford History of Modern Europe), Oxford 21996.
F. WAGNER (Hg.), Europa im Zeitalter des Absolutismus und der Aufklärung (Handbuch der europäischen Geschichte, Bd. 4), Stuttgart 1968. |
Zielgruppe |
Module: P3, P7, W1-18, W42, VW4-5, MGE 1-3, 5, 6, MEd II, ZMA G 1-3, P3b
Zuordnung: LA GHR; LA Gym; BA; MEd (GymGe, GHRGe); MA Hist; ZMA G, BA-AKWI-F, Seniorenstudium; Gasthörer |