Inhalt
Kurzkommentar |
Alte Geschichte
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Kommentar |
Die Spätantike wird heute als eigenständige Epoche innerhalb der Geschichte des Römischen Reiches verstanden, die im Vergleich zur Krise des 3. Jahrhunderts von relativer Stabilität und anfänglicher kultureller Erholung geprägt ist. Proportional wesentlich mehr literarische Texte sind aus dem 4. bis 6. Jahrhundert als aus den vorherigen Jahrhunderten erhalten. Die Epoche wurde anfänglich geprägt von den Reformmaßnahmen des Kaisers Diokletian ab dem Jahre 284. Damit einher gingen eine verstärkte staatliche Kontrolle des Lebens des Einzelnen sowie das Streben nach der einen Wahrheit, was sich zunächst in der Christenverfolgung sowie später in der Erhebung des Christentums zur Staatsreligion bemerkbar machte. Mir dem allmählichen Versiegen antiker Traditionen änderten sich die Wege, mit denen die Menschen über ihre Geschichte dachten, schrieben und berichteten. In dem Hauptseminar sollen zentrale Auszüge aus Werken der Geschichtsschreibung des lateinischen Westens sowie des griechischen Ostens vom 4. bis zum 6. Jahrhundert gelesen, diskutiert sowie in ihrer jeweiligen Eigenständigkeit und Bedeutung interpretiert werden. Kenntnisse der Originalsprachen, d.h. des Lateinischen, können hilfreich sein, sind aber nicht unbedingt erforderlich, da die Quellen in Übersetzung gelesen werden sollen, wobei in einigen Fällen nur eine englische Übersetzung vorliegt. Darüber hinaus soll das Seminar in aktuelle Forschungsprobleme und -tendenzen zu dieser Thematik einführen.
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Literatur |
Averil Cameron, Das späte Rom: 284 - 430 n. Chr. (Original: The Later Roman Empire), 1994
Alexander DEMANDT, Die Spätantike: Römische Geschichte von Diocletian bis Justinian (284 - 565 n. Chr.), 1989 u.ö.
Gabriele Marasco (Hrsg.), Greek and Roman Historiography in Late Antiquity: Fourth to Sixth Century A.D., 2003 |
Zielgruppe |
Module: P5, W1, W2, W5-8, W9, W14-16, W19, MGE 3, 4, 5, 6P+W, MEd I+II, ZMA G2+G3
Zuordnung: LA GHR; LA Gym; BA; MA Ed (Gym, GHR); MA Hist; ZMA |