Inhalt
Kurzkommentar |
Neuere und Neueste Geschichte
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Kommentar |
Einer der zentralen Referenzpunkte der filmischen Vergegenwärtigungen des Massenmords an den europäischen Juden stellt Claude Lanzmanns monumentales Filmepos „Shoah” dar. Lanzmann arbeitete an seinem neunstündigen Werk, das 1985 in Anwesenheit des französischen Staatspräsidenten Mitterand uraufgeführt wurde, insgesamt 11 Jahre. Bereits mit dem Titel, aber auch in seiner Herangehensweise grenzte sich Lanzmann von Marvin Chomskys US-amerikanischer Mini-Serie „Holocaust” sowie von der darin zum Tragen kommenden Fiktionalisierung ab und setzt durchgängig auf die mündliche Zeugenschaft vor allem von Holocaust-Überlebenden, in dem Bestreben, die Gegenwart der Vergangenheit durch die Kombination von Ort und Wort zu aktualisieren. Die Übung ist als Filmseminar konzipiert, in dem das Werk „Shoah” und das Leben des Regisseurs Claude Lanzmann im Mittelpunkt stehen. Darüber hinaus geht es um die Rezeption des Films im Kontext der Debatten um die (Un-)Darstellbarkeit des Massenmordes an den europäischen Juden. Diskutiert werden sowohl Fragen der filmischen Inszenierung im Dokumentarfilm wie auch die Rezeptionsgeschichte, wozu etwa die überaus kritische Aufnahme im damaligen Polen gehört. Im Mittelpunkt stehen wird aber vor allem die Auseinandersetzung mit der Ausdruckskraft und Wirkung von Orten und mit dem Status von Zeugenschaft. Zwei gemeinsame Sichttermine (8.11., 16.00-20.00 Uhr und 23.11., 8.00-16.00 Uhr) sind integraler Bestandteil der Lehrveranstaltung.
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Literatur |
- Claude Lanzmann: Shoah. Mit einem Vorwort von Simone de Beauvoir, Düsseldorf 1986.
- Claude Lanzmann: Der patagonische Hase. Erinnerungen, Hamburg 2010.
- Peter Reichel: Erfundene Erinnerung. Weltkrieg und Judenmord in Film und Theater, München/Wien 2004. |
Zielgruppe |
Modulzuordnung/Geschichte: P4, P8, W1-W 16, MGE-Module (ohne MGE 4), M Ed I + II
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