Inhalt
Kurzkommentar |
Geschichte der Frühen Neuzeit
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Kommentar |
Noch immer gehört es zu den verbreitetsten historischen Irrtümern, dass die Lebenswelt der Jahrhunderte vor 1800 unfrei und ‚statisch‘ gewesen sei. Tatsächlich bildeten traditionale Institutionen wie die Ständeordnung, das ‚Ganze Haus‘ oder das Lehenssystem Rahmenbedingungen, in denen sich eine oft verblüffend modern anmutende Dynamik entfalten konnte. Gerade in den Protestkundgebungen der (männlichen wie weiblichen) Zeitgenossen zeigt sich diese Freiheit höchst eindrucksvoll. Das Seminar stellt jene konkrete Alltagswelt, die sonst oft nur als Hintergrund politisch-ökonomischer Vorgänge wahrgenommen wird, ins Zentrum der Betrachtung. Wir analysieren typisch frühneuzeitliche Quellengattungen zur Stände- und zur Geschlechterordnung, zum Leben in Stadt und Land, zur Rolle von Kirche und Religion, sowie zu den Chancen und Grenzen individueller Selbstentfaltung.
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Literatur |
F. BRAUDEL, Der Alltag (Sozialgeschichte des 15.-18. Jahrhunderts, Bd. 1), München 1985.
R. VAN DÜLMEN, Kultur und Alltag in der Frühen Neuzeit, 3 Bde., München 1990-1994.
B. ROECK, Lebenswelt und Kultur des Bürgertums in der Frühen Neuzeit (Enzyklopädie deutscher Geschichte, Bd. 9), München 1991.
R. VON FRIEDEBURG, Lebenswelt und Kultur der unterständischen Schichten in der Frühen Neuzeit (Enzyklopädie deutscher Geschichte, Bd. 62), München 2002. |
Zielgruppe |
Zuordnung: LA GHR; LA Gym; BA; MA Hist; MEd (GymGe, GHRGe); ZMA G; BA-AKWI-F
Module: P3, P7, W1-3, W5-18, W42, VW4-5, MGE 1-3,5,6, MEd I+II, ZMA G1+3; P3b, |