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Forschungsseminar extrem rechte und extrem linke Gewalt - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Blockveranstaltung Veranstaltungsnummer 201SOZ736021
Semester SoSe 2020 SWS 2
Erwartete Teilnehmer/-innen 20 Max. Teilnehmer/-innen 20
Belegung Diese Veranstaltung ist belegpflichtig!
Sprache deutsch
Belegungsfristen Belegungsverfahren    06.04.2020 - 12.04.2020   
Belegungsverfahren    13.04.2020 - 19.04.2020   
Belegungsverfahren    20.04.2020 - 26.04.2020   
Belegungsverfahren    27.04.2020 - 10.05.2020   
Belegungsverfahren    11.05.2020 - 24.05.2020   
Termine Gruppe: iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
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Di. 18:00 bis 20:00 c.t. Einzel am 14.04.2020 Gebäude N - N.11.16     15
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Fr. 10:00 bis 18:00 Einzel am 15.05.2020 Gebäude N - N.11.16     15
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Fr. 10:00 bis 18:00 Einzel am 03.07.2020 Gebäude N - N.11.16     15
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Fr. 10:00 bis 18:00 Einzel am 17.07.2020 Gebäude N - N.11.16     15
Gruppe :
 


Zugeordnete Personen
Zugeordnete Personen Zuständigkeit
Herrmann, Christina
Mayer, Heidrun Lotta, Dr.
Zuordnung zu Einrichtungen
Soziologie
Inhalt
Kurzkommentar <p style="margin-bottom: 0cm; line-height: 100%;">Nicht erst seit den Auseinandersetzungen zwischen Feiernden und Polizei in Leipzig-Connewitz an Sylvester 2019 oder den Protesten gegen G20 in Hamburg 2017 wird 'linksextreme Gewalt' in Politik und medialer Öffentlichkeit immer wieder stark thematisiert. Ihre Häufigkeit und Zu- oder Abnahme werden mit der extrem rechter Gewalt verglichen. Wirft man allerdings einen näheren Blick auf die herangezogenen Statistiken, wird deutlich, dass diese aus wissenschaftlicher Perspektive nur sehr bedingt vergleichbar sind, da sie sehr unterschiedliche Definitionen zugrunde legen. So werten manche Statistiken auch Sachbeschädigung als Gewalt ('Gewalt gegen Sachen'), und Verdachtsstatistiken stehen solchen gegenüber, die auf umfangreicher und intensiver Sichtung der Fälle basieren. Im Seminar wollen wir im Sinne eines gemeinsamen Forschungsprozesses zunächst die relevanten Datensätze recherchieren sowie die ihnen zugrundeliegenden Definitionen und Operationalisierungen herausarbeiten und miteinander vergleichen. Zudem sollen einzelne, in diese Statistiken eingehende Fälle qualitativ untersucht werden. Auf dieser Grundlage wollen wir dann untersuchen, welche Muster extrem rechter und extrem linker Gewalt (etwa bzgl. Formen, Kontexten und Motiven) sich erkennen lassen, und ob bzw. wie sich diese Muster und das Ausmaß der Gewalt im Zeitverlauf verändert haben.</p><p style="margin-bottom: 0cm; line-height: 100%;">Hinweis: Das Seminar findet zunächst als Online-Lehrveranstaltung statt.Spätere Blocktermine können ggf. als Präsenztermine gestaltet werden. Sollte dies möglich sein, wäre jedoch persönliche Anwesenheit nicht zwingend; vielmehr wäre auch eine digitale Zu-Schaltung einzelner Personen möglich, um auch Studierenden, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf von Covid-19 haben, eine Teilnahme zu ermöglichen.</p><p style="margin-bottom: 0cm; line-height: 100%;">Ein Moodle-Kurs dazu ist eingerichtet; bitte melden Sie sich auch in diesem Kurs an (PW auf Anfrage), um eine einfache Kommunikation zu gewährleisten.</p><p style="margin-bottom: 0cm; line-height: 100%;"> </p>
Kommentar

Das Bild des Hufeisens aus der Extremismustheorie (Jesse/Backes) ist in der deutschen Medienlandschaft tief verankert, auch wenn es aus wissenschaftlicher Sicht sehr umstritten ist. Bei der Bewertung von rechter und linker Gewalt unterscheiden sich die Berichte verschiedener Medien einerseits durchaus, wie die folgenden Beispiele zeigen:

    fremdenfeindliche Protesten in Freital 2015 („Freital, wo alle nur „besorgte Bürger” sein wollen”, Welt Online 29.07.2015 – „Rassismus als Happening”, Zeit Online 25.6.2015)

    die rechten Ausschreitungen in Chemnitz 2018 („Eine Stadt voller Wut”, Welt Online 28.8.2018 – „Der Abend, an dem der Rechtsstaat aufgab”, Zeit Online 28.8.2018)

    die Morde in Halle 2019 („Tödliche Schüsse in Halle – Was wir wissen und was nicht”, Welt Online 9.10.2019 – „Attentäter mordete aus Judenhass”, Zeit Online 9.10.2019)

    den Auseinandersetzungen zwischen linken Feiernden und Polizei in Leipzig-Connewitz an Silvester 2019 („Polizist nach Angriff notoperiert – Linksextreme als Täter vermutet”, Welt Online 1.1.2020 – „Polizei Sachsen spricht von Linksterrorismus”, Zeit Online 10.1.2020)

    Berichte über Aktionen aus dem Umfeld des Hambacher Forstes („Man lässt Gewalttätige immer noch gewähren”, Welt Online 30.5.2019 – „Es ist Klimakrise, da kann ich mich wohl mal auf eine Schiene setzen”, Zeit Online 26.4.2019)

    Proteste gegen G20 in Hamburg 2017 („Unsere Einsatzkräfte mussten um Leib und Leben fürchten”, Welt Online 9.7.2017 – „Vier Tage Ausnahmezustand”, Zeit Online 9.7.2017)

Allerdings wird in der öffentlichen Diskussion selten über eventuelle substanzielle Unterschiede zwischen rechts- und linksmotivierter Gewalt - etwa bezüglich der Motivation, der Opfergruppen und der Kontexte - diskutiert. Die Häufigkeiten, Zu- oder Abnahmen von rechts- oder linksmotivierter Gewalt werden in Statistiken einander gegenübergestellt, quantitativ verglichen und dadurch am Ende als „analog” konstituiert. Wirft man allerdings einen näheren Blick auf die herangezogenen Statistiken, wird deutlich, dass diese aus wissenschaftlicher Perspektive nur sehr bedingt vergleichbar sind, da sie sehr unterschiedliche Definitionen zugrunde legen. So werten manche Statistiken auch Sachbeschädigung als Gewalt ('Gewalt gegen Sachen'), und Verdachtsstatistiken stehen solchen gegenüber, die auf umfangreicher und intensiver Sichtung der Fälle basieren. Im Seminar wollen wir im Sinne eines gemeinsamen Forschungsprozesses zunächst die relevanten quantitativen Datensätze recherchieren sowie die ihnen zugrundeliegenden Definitionen und Operationalisierungen herausarbeiten und miteinander vergleichen. Zudem sollen einzelne, in diese Statistiken eingehende Fälle qualitativ untersucht werden. Auf dieser Grundlage wollen wir dann untersuchen, welche Muster extrem rechter und extrem linker Gewalt (etwa bzgl. Formen, Kontexten, Legitimation, Motiven und Zielen) sich erkennen lassen, und ob bzw. wie sich diese Muster und das Ausmaß der Gewalt im Zeitverlauf verändert haben.

Leistungsnachweis

Kontinuierliche aktive Teilnahme, Übernahme von Recherche- und Analyseaufgaben, Präsentation der Ergebnisse.

Für 6 ECTS zusätzlich Hausarbeit.

Ein Ablegen der MAP im Modul BRD (Kombi-BA Sozialwissenschaften) ist in dieser Veranstaltung nicht möglich.


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