Inhalt
Kurzkommentar |
Mittelalterliche Geschichte
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Kommentar |
Die Papstviten im 12. und 13. Jahrhundert stehen in der langen Tradition des Liber Pontificalis, bilden jedoch einen neuen Abschnitt der Papstgeschichtsschreibung. So sind die Gesta pontificum Romanorum von Boso, die Gesta Innocentii III, die Vita Gregorii IX und die Vita Innocentii IV nicht nur inhaltlich, sondern auch kodikologisch miteinander eng verbunden. Sie haben erkennbare Deutungsschemata für die Rechtmäßigkeit eines guten Papstes, gelten als lebendige Beweise für das Entstehen einer neuartigen weltlichen Herrschaft des Papsttums, klären die großen Konflikte zwischen Papst und weltlichen Herrschern und sind nicht zuletzt in Ideen und Vorstellungen der römischen Kurie und der Zeitgenossen zu verorten. Diese Papstviten dienen deshalb als aussagekräftige Quellen und methodischer Schlüssel zur Geschichte des Papsttums.
In der Übung werden ausgewählte Quellen übersetzt und inhaltliche und kodikologische Fragen diskutiert. Lateinkenntnisse sind erwünscht, doch nicht notwendig. Für einen erfolgreichen Abschluss der Übung können die Teilnehmer entweder eine Arbeit schreiben oder ausgewählte Quellen übersetzen.
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Literatur |
Jochen Johrendt: Der gute Papst. Eignung und notwendige Fähigkeiten im Spiegel der hochmittelalterlichen Papstviten. In: Harald Müller (Hrsg.): Der Verlust der Eindeutigkeit: Zur Krise päpstlicher Autorität im Kampf um die Cathedra Petri. Oldenbourg 2017, S. 91–108.
Harald Zimmermann: Das Papsttum im Mittelalter. Eine Papstgeschichte im Spiegel der Historiographie: Mit einem Verzeichnis der Päpste vom 4. bis zum 15. Jahrhundert. Stuttgart 1981.
Agostino Paravicini Bagliani: La storiografia pontificia del secolo XIII. Prospettive di ricerca. In: Römische Historische Mitteilungen 18 (1976), S. 45–54. |
Zielgruppe |
Zuordnung: LA GHR; LA Gym; BA; BA-AKWI-F; MA Hist; ZMA; MEd (GymGe, GHRGe) Module: P2, P6, W1, W2, W5-10, W12-16, W 42; P2b; MGE 1,3,5,6; ZMA G2; MEd |