Inhalt
Kommentar |
Die Philosophie des Geldes gehört zu den Hauptwerken Georg Simmels und besteht aus zwei Hauptteilen. Der erste Teil, diesseits der Ökonomie, ist analytisch gefasst und nimmt die Bedingungen der Möglichkeit von Geld in den Blick: Aus dem Leben und der Kultur heraus wird erschlossen, welche Stellung Geld in unserer Wirklichkeit einnimmt, welchen Eigenwert es besitzt und inwiefern subjektive und objektive Bedingungen den Tauschwert bestimmen. Der zweite, synthetische Teil möchte jenseits der Ökonomie in entgegengesetzter Bewegungsrichtung den Einfluss herausstellen, den die Wirklichkeit des Geldes auf das Leben und die Kultur nimmt: Welches Lebensgefühl bringt Geld hervor und in welchem Ausmaß prägt es die Kultur? Simmel führt in der Philosophie des Geldes vor Augen: Geistige und materielle Grundlagen beeinflussen sich stets wechselseitig. Das Werk, 1900 erschienen, hat damit nichts an Aktualität eingebüßt: Aus unserer Kultur nicht mehr wegzudenken ist Geld auf der einen Seite eine Errungenschaft und steht paradigmatisch für einen gelingenden Kulturprozess, auf der anderen Seite schafft es einen Bereich eigener Gesetzlichkeit, der sich der bewussten Steuerung und dem Zugriff des Menschen zunehmend zu entziehen droht und damit seinerseits den Menschen bestimmt.
Es handelt im Sommersemester 2018 sich um die Fortsetzung der Lektüre aus dem Wintersemester 2017/18. In diesem Semester werden wir uns gemeinsam den zweiten synthetischen Teil erschließen. In der ersten Sitzung wird eine Zusammenfassung des ersten analytischen Teils der Philosophie des Geldes zur Einführung in das Thema dienen. Es können insofern auch Interessierte teilnehmen, die im Wintersemester noch nicht teilgenommen haben.
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Literatur |
Textgrundlage:
Georg Simmel: Philosophie des Geldes, hg. von David P. Frisby und Klaus Christian Köhnke, in: Gesamtausgabe, Bd. 6, hg. von Otthein Rammstedt. Suhrkamp: Berlin. |