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Kommentar |
Der Psychologe und Philosoph William James (1842-1910) gilt als Mitbegründer und bedeutender Katalysator des amerikanischen Pragmatismus, der sich um die Jahrhundertwende als Gegenbewegung zur klassischen europäischen Philosophie, insbesondere zu den vorherrschenden Strömungen des Neukantianismus und Neuhegelianismus, formierte. Der Anspruch ist dabei kein geringerer als eine Neubestimmung von Philosophie auf Basis einer radikalen Neubetrachtung unserer Vorstellungen von der Welt, und zwar „in praktischer Hinsicht”; d.h. mit Blick auf praktische Konsequenzen für unser eigenes Leben in einer Welt, die laut James nicht eindeutig bestimmbar und vollendet, sondern wesentlich pluralistisch und offen ist. Diesen Grundsatz hat James insbesondere in 1906 und 1907 in Boston und New York gehaltenen populärphilosophischen Vorlesungen vorgestellt, die 1907 unter dem Titel Pragmatism. A New Name for Some Old Ways of Thinking veröffentlicht wurden und wesentlich zur Wirkungsentfaltung des Pragmatismus in den USA beitrugen. Nach einer von gravierenden Missverständnissen und Vorurteilen geprägten Rezeptionsgeschichte erfuhr der Pragmatismus in Deutschland erst in den 60er Jahren eine angemessene Berücksichtigung und Würdigung, erlebt aber bis heute zunehmend eine Renaissance.
Im Seminar wollen wir dazu beitragen, indem wir James‘ Vorlesungen als Einführung in die Philosophie des Pragmatismus fruchtbar machen. Dazu lesen wir gemeinsam die deutsche Übersetzung Pragmatism. Ein neuer Name für einige alte Denkweisen.
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Literatur |
Der Seminartext wird auf der Lernplattform moodle zur Verfügung gestellt. |